28.06.2025

Taiwan Today

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Autoversicherer in Bedrängnis

01.05.1992
Schöne Autos, Fahrer mit unter­schiedlichem Temperament - um die Versicherer zu entlasten, soll ein System gestaffelter Beiträge eingeführt werden: ge­ringere für rücksichtsvolle Fah­rer, höhere für Verkehrssünder.
Versicherungsgesellschaften sind in einer Zwickmühle. Drückende Schadensersatzzahlungen im unfallträchtigen Taiwan beschränken ihre finanziellen Möglichkeiten zur Durchführung von Sicherheitskampagnen.


Abgesehen von den gravierenden Verkehrsstaus ist Taiwan weithin bekannt für seine hohe Anzahl von Autounfällen, die pro Jahr 4000 Menschen das Leben kosten. Amtlichen Statistiken zufolge finden sich bei 100 000 Menschen jährlich durchschnittlich 19,23 Verkehrstote. Diese Sterbensrate ist erschreckend hoch im Vergleich mit ausländischen Nationen wie Japan, wo der Anteil bei 6,1 Personen liegt. Und diese Statistiken geben nicht einmal vollständigen Aufschluß über die Lage.

"Eigentlich ist es so", beginnt Cheng Chun-ming vom Institut für Transport im Ministerium für Verkehr und Kommunikation, "daß, zieht man die unterschiedliche Berechnungsweise der Zahl von Autounfalltoten in Taiwan und Japan in Betracht, die Rate der auf Taiwan durch Verkehrsunfälle getöteten Menschen beträchtlich höher liegt. Hier werden nur Personen eingerechnet, welche innerhalb von 24 Stunden an den Folgen eines Verkehrsunfalls sterben. In Japan dagegen wird jeder einbezogen, der innerhalb von 30 Tagen nach dem Unfall stirbt." Zusätzlich zu dieser hohen Zahl von Todesopfern pro Jahr erleiden etwa 6500 Menschen schwere körperliche Verletzungen. Über Sachschäden, die aus Verkehrsunfällen herrühren, liegen keine genauen Statistiken vor, doch kann man davon ausgehen, daß die Zahlen gleichermaßen alarmierend hoch sind.

Die schweren finanziellen Bürden, die sich aus der großen Zahl von Opfern und Sachschäden ergeben, tragen die Autoversicherer, die ihren Versicherungsnehmern für Todesfälle, Verletzungen und Sachschäden Schadenersatz zahlen müssen. Nahezu alle Versicherungsanstalten, die in diesem Bereich operieren, haben hohe Verluste zu verzeichnen.

Versicherungsgesellschaften bieten derzeit drei Arten von Deckung für die 3 Millionen auf Taiwan registrierten Kraftfahrzeuge: Vollkaskoschutz, bei dem das Unternehmen für jeglichen Verlust oder Beschädigung des versicherten Autos (üblicherweise gehören hierzu Zusammenstöße, Feuer, Blitzschlag, Explosion und fliegende Objekte sowie mutwillige Akte von dritter Seite) aufkommen muß, sodann Haftung im Falle von Diebstahl und gegenüber Ansprüchen von Dritten. Nach Aussagen eines Funktionärs einer Branchenvereinigung, der es vorzieht, anonym zu bleiben, erleiden die Versicherer in allen drei Kategorien hohe Verluste, die zwischen 100 und 150 Prozent liegen.

Bei der Diebstahlversicherung beispielsweise entstanden die schwersten Verluste von allen drei Kategorien. Die Versicherer zahlen derzeit 150 NT$ (5,50 US$) pro 100 NT$ (3,70 US$) Beitragszahlung zurück. Derart schwere Verluste, so der Funktionär, sind eine Folge der ungewöhnlich hohen Zahl von Autodiebstählen. "Jedes Jahr werden unseren Versicherungsnehmern 10 000 Wagen gestohlen!" berichtet er. "Diese Zahl wäre drei Mal so hoch, wenn Diebstähle nicht versicherter Autos in ganz Taiwan miteingerechnet würden."

Die hohe Anzahl von Autounfällen (einem Kfz-Mechaniker zufolge kann jeder Autofahrer jährlich mit mindestens vier oder fünf Vorfällen rechnen, die eine Reparatur erforderlich machen) bedeutet, daß Versicherer sowohl bei der Vollkaskoversicherung, die Schäden am Fahrzeug und das Zuschadenkommen seiner Insassen einschließt, als auch beim Aufkommen für Schadensersatzansprüche von Dritten, wozu Haftung für Personenschäden und Sachbeschädigung gehören, hohe Verluste hinnehmen müssen. Im Schnitt übersteigen die Verluste der Versicherungsgesellschaften auch hier die Einnahmen aus den Beiträgen.

Im Verkehr herrscht Chaos und das Recht des Stärkeren. Viele Fahrer gefährden die Sicherheit der Fußgänger, da sie sich nicht um deren Rechte kümmern. Schließlich sitzen sie geschützt im Auto!

Da sich die Versicherer damit konfrontiert sehen, daß gewaltige Erstattungssummen aus ihren Kassen fließen und somit ihre Profitabilität ernsthaft in Frage stellen, sind ihnen damit zugleich Möglichkeiten beschnitten, in der Öffentlichkeit eine aktive Rolle zur Reduzierung der Verkehrsunfälle zu übernehmen. Deshalb finanzieren im Gegensatz zu ihren Kollegen im Ausland nur wenige einheimische Gesellschaften Werbekampagnen für Verkehrssicherheit. Für die Branche der Autoversicherer als Ganzes ist das ein Teufelskreis. Solange die Zahl der Verkehrsunfälle auf ihrem hohen Stand bleibt, müssen die Versicherer höhere Haftungsforderungen verkraften; und ohne angemessene Gewinne werden sie noch abgeneigter sein, Zeit und Geld für die Förderung der Verkehrssicherheit aufzuwenden.

Obwohl es gelegentlich aus öffentlichen oder privaten Mitteln finanzierte Programme zur Verkehrssicherheit gibt, muß mehr getan werden. Wie ein vormals auf Taiwan ansässiger amerikanischer Journalist, der mehr als zehn Jahre Fahrpraxis auf den hiesigen Straßen und Autobahnen hatte, bestätigen konnte, besteht hier schon lange die Notwendigkeit, verantwortungsbewußtes Fahren zu fördern. Und in diesem Bereich könnten die Versicherer eine vitale Rolle übernehmen. Earl Wieman, früher leitender Redakteur des Taipeier "China Economic News Service", berichtete aus seiner langjährigen persönlichen Beobachtung, daß es auf Taiwan nahezu keine Befolgung von Verkehrsregeln gäbe.

"Die meisten Fahrer machen einfach, was sie wollen, ohne sich um die Rechte von Fußgängern oder anderen Fahrern und um Anstandsregeln zu kümmern", meinte Wieman. "Wenn ein Fahrer die Sicherheit eines Fußgängers gefährdet, indem er dessen Rechte mißachtet, kümmert ihn das nicht - da er selbst nicht bedroht ist. Er ist in seinem Auto geschützt." Wiemans Beobachtungen haben etwas für sich. Die letzten offiziellen Statistiken zeigen, daß ganze 97 Prozent von Taiwans Verkehrsunfällen durch rücksichtsloses und kraß unverantwortliches Fahren verursacht wurden!

Zu den häufigsten Verletzungen von Verkehrsregeln gehören Wieman zufolge überhöhte Geschwindigkeit, Abbiegen von einer Geradeausspur, Befahren einer Gegenspur, Überholen auf Abbiegerspuren und Ignorieren von Verkehrsampeln. Er fügte hinzu, daß die Autofahrer es sich leisten könnten, rüde zu fahren und etliche Verkehrsregeln zu verletzen, weil letztere nicht konsequent genug durchgesetzt werden. Der einzige Weg, so Wieman, das Beachten von Verkehrsregeln zu verbessern, sei die Anwendung eines Punktesystems. "Wenn man eines Verkehrsdelikts überführt wird, erhält man eine bestimmte Anzahl von Punkten", führte er aus, "und wenn sich innerhalb eines Jahres eine bestimmte Anzahl von Punkten angesammelt hat, wird der Führerschein zeitweise oder ganz eingezogen."

Taiwan hat seit vier Jahren ein Punktesystem, doch bereitet die Anwendung Schwierigkeiten. Fahrern, die innerhalb von sechs Monaten 6 Punkte angesammelt haben, kann die Fahrerlaubnis vorübergehend und, bei Anhäufung von 13 Punkten in zwölf Monaten, ganz entzogen werden. Ist der Führerschein erst einmal weg, müssen diese Fahrer ein Jahr warten, bevor sie einen neuen beantragen können.

"Die Anwendung des Punktesystems hat einen abschreckenden Effekt auf die Fahrer", erklärt Wu Wen-ching, Abteilungsleiter in der Schiedsstelle für Verkehrsunfälle im Kraftfahrzeuginspektionsamt der Stadt Taipei. Zwei seiner Kollegen jedoch erläuterten unter der Bedingung der Anonymität, daß das System vor allem aus zwei Gründen, nicht wirksam genug angewendet werde. Der eine sei, daß es den verantwortlichen Stellen an adäquatem Personal und an Ausstattung fehle. Einige Polizeieinheiten beispielsweise seien nicht mit Computern ausgerüstet und müßten Verstöße gegen Verkehrsregeln von Hand aufnehmen. Das Ergebnis sei eine ineffiziente Dokumentation.

Und obgleich die städtischen Stellen für Kfz-Inspektion in Taipei und Kaohsiung die Aufzeichnungen über Verkehrsunfälle und andere Informationen über Fahrzeuge auf den Computer umgestellt haben, sind einige der Einheiten nicht ausreichend besetzt. Deshalb haben sie oft nicht das Personal, um Führerscheine einzuziehen, auch wenn Fahrer soviel Punkte angesammelt haben, daß sie dieses Strafmaß mehr als verdienen. (Gegenwärtig ist die Registrierung von Verkehrsverstößen hauptsächlich die Aufgabe von Polizeieinheiten. In den beiden Städten Taipei und Kaohsiung, die unter die direkte Zuständigkeit des Exekutiv-Yüans fallen, sind jedoch die Ämter für Kfz-Inspektion für die Aufzeichnung von Verkehrsunfällen verantwortlich.)

Der andere Grund für das Scheitern einer effektiven Anwendung des Punktesystems ist, daß Fahrzeuge, darunter staatliche Busse und Wagen, in zu vielen Fällen von verschiedenen Fahrern benutzt werden. Deshalb hat die Polizei oft Mühe, den Verkehrssünder zu identifizieren, wenn ein Fahrzeug von ferngesteuerten Kameras bei Verkehrsverstößen erfaßt wird, um ihn dann vorzuladen und Punkte zuzumessen.

Über eine verbesserte Anwendung des Punktesystems hinaus glaubte Wieman, daß die Versicherungsgesellschaften einen wesentlichen Beitrag zur Förderung der Einhaltung von Verkehrsregeln und zur Verkehrssicherheit leisten können. "Sie könnten rücksichtslosen Fahrern höhere Beiträge berechnen und sicheren Fahrern Nachlässe einräumen, wie das von Versicherern in vielen ausländischen Nationen gemacht wird", meinte Wieman. "Aber hier auf Taiwan zahlt jeder dasselbe!"

Wiemans Ausführungen erhellen einen wichtigen Unterschied in der Arbeitsweise von Taiwan Kfz-Versicherern, zum Beispiel bei den Prämien. Einheimische Gesellschaften, die eine Autohaftpflichtversicherung anbieten, verlangen alle eine einheitliche Beitragsgebühr. Es gibt keine abgestuften Beitragssätze, d. h. Preise, die auf bisherigen Eintragungen über Fahrverhalten, Alter und nach Familienstand des Versicherungsnehmers unterscheiden. Das Erheben unterschiedlicher Gebühren kann einen Beitrag zu umsichtigerem Fahren leisten. Eine solche Berechnung der Beitragshöhe entspricht auch dem vitalen Prinzip der Fairneß, weil von rücksichtslosen Fahrern die Zahlung höherer Beiträge zum Ausgleich für ihre hohe Anzahl von Verkehrsverstößen verlangt, sicheren Fahrern dagegen als Belohnung für ihre Umsicht weniger berechnet wird.

Nimbus Jan, der im hiesigen Zweig der Royal Insurance Company aus den Vereinigten Staaten für den Bereich Personenschäden Zuständige, erklärt, daß die lokalen Kfz-Versicherer vor allem aus zwei Gründen das bedeutsame System gestaffelter Beiträge nicht eingeführt haben. Zum einen ist es der Mangel an Daten über Kraftfahrer, welche die Grundlage für unterschiedliche Beitragssätze bilden. Jan bestätigt, daß keiner der Kfz-Versicherer auf Taiwan über solche Informationen verfügt: "Obwohl Einheiten der Polizei und Kfz-Inspektionsämter Sünderkarteien führen, gibt es darin keine Angaben über Alter und Familienstand, und für die Versicherer sind auch diese Daten zur Bestimmung gestufter Prämien notwendig." Und nicht einmal das Material, das von amtlicher Seite über Verkehrsverstöße gesammelt wird, steht den Versicherungsgesellschaften zur Verfügung, ergänzt Jan, weil es keine Vereinbarung über Zusammenarbeit gibt, in deren Rahmen Behörden die Versicherungsanstalten mit Informationen versorgen könnten.

Der andere und wesentlichere Grund, weshalb die Versicherer keine gestaffelten Beitragssätze anbieten, liegt darin, daß die gegenwärtige Gesetzgebung zur Kfz-Versicherung sich auf die Absicherung des Wagens, und nicht seines Fahrers, konzentriert. Anders gesagt ist immer das Auto und der Eigentümer versichert, egal wieviele Personen es benutzen. Dies macht es für die Versicherer in vielen Fällen unerheblich, unterschiedliche Beitragssätze zur Belohnung oder Bestrafung eines Fahrers zu erheben, da der versicherungsnehmende Fahrzeugeigner nicht notwendigerweise dessen tatsächlicher Benutzer ist.

"Als ein von den USA aus finanzierter Eigentumsversicherer sind wir der Meinung, daß dies ein wesentlicher Nachteil im hiesigen Versicherungsrecht ist", stellt Jan fest. "Die derzeit gültige Bestimmung hinsichtlich der Haftungsdeckung sollte dahingehend geändert werden, daß eine Absicherung der Fahrer gleichermaßen erforderlich ist. Eine solche Änderung würde es der Branche erleichtern, ein System gestaffelter Beitragssätze einzuführen."

Nach Aufforderung durch das Finanzministerium, dem das Versicherungswesen zur Aufsicht unterstellt ist, wurde im August 1990 ein Plan für die Kfz-Versicherungsanstalten zur Umstellung auf ein System unterschiedlicher Prämien initiiert. Dem Plan zufolge ist das Kfz-Komitee des Verbandes der Eigentumsversicherer dafür verantwortlich, bis spätestens August 1992 ein solches Beitragssystem dem Finanzministerium zur Billigung vorzulegen. Gleichzeitig hat das Versicherungsinstitut der Republik China, eine von der Branche getragene Einrichtung, bereits begonnen, die für die Implementierung der gestaffelten Beiträge benötigten Informationen in ein Computersystem einzugeben.

Das Finanzministerium, das sich auch selbst um eine Gesetzesänderung dahingehend bemüht, die Deckung der Kfz-Versicherung auf alle Benutzer zu erweitern, hat von den Versicherern in diesem Bereich der Branche außerdem verlangt, daß sie innerhalb des festgesetzten Zwei-Jahres-Zeitraums ihre eigenen Computersysteme installieren müssen. Dahinter steht die Absicht, den Anschluß der Computersysteme aller Versicherungsgesellschaften an die im Versicherungsinstitut zu schaffende Datei sowie an die behördliche Datei über Verkehrsverstöße und Unfälle sicherzustellen.

Parallel dazu arbeitet das Verkehrsministerium, welches die Registrierung von Führerscheininhabern und Kraftfahrzeugen überwacht, an der Zusammenlegung von amtlichen Daten über Verkehrsdelikte. Dazu wird es erforderlich sein, daß die Kfz-Inspektionsstellen der Regierung der Provinz Taiwan die Aufgabe des Aufzeichnens von Verstößen und Unfällen von den Polizeieinheiten übernimmt. Die Umstellung erfolgt, sobald die Überarbeitung einer Vorlage zur Straßenverkehrsordnung vom Legislativ-Yüan verabschiedet ist.

Den Versicherungsgesellschaften werden computerisierte und vernetzte Aufzeichnungen über von Fahrern verursachte Verkehrsverstöße und Unfälle die Berechnung gestaffelter Beitragszahlungen ermöglichen. "Die Informationen werden allen interessierten Individuen oder Gruppen, darunter sicherlich auch den Versicherungsunternehmen, über das Institut für Datenkommunikation des Verkehrsministeriums zur Verfügung gestellt", erklärt ein Beamter aus dem Ministerium.

Als Beitrag zur Erhöhung der Verkehrssicherheit könnten sich hiesige Versicherungsanstalten auch um eine Korrektur von Mängeln in vielen anderen entsprechenden Gesetzen und Vorschriften bemühen. Beispielsweise ist nach geltendem Recht für alle Fahrzeughalter der Abschluß einer Auto-Haftpflichtversicherung zwingend vorgeschrieben. Ohne eine solche Deckung ist es den Eigentümern nicht erlaubt, ihren Wagen registrieren zu lassen, bei Ablauf der alten Registrierung diese zu erneuern oder beim Verkauf des Fahrzeuges die Eigentümerschaft formell übertragen zu lassen. "Die Gesetzgebung sieht jedoch keine Geldstrafen für diejenigen vor, die eine Absicherung für Haftung gegenüber Dritten unterlassen", bemängelt H. C. Chang, der Geschäftsführer im hiesigen Zweig der Royal Insurance. "Um Fahrzeughalter von einer Umgehung der Vorschriften unter Nutzung von Gesetzeslücken abzuhalten, sind saftige Bußgelder erforderlich."

Das Fehlen solcher kräftigen Geldstrafen hat dazu geführt, daß viele bedenkenlose Fahrzeugeigner Beitragszahlungen einsparten, indem sie sich ihrer Verpflichtung zur Absicherung gegen Haftungsansprüche von Unfallbeteiligten entzogen. In zahlreichen Fällen haben Kraftfahrer kurz nach Registrierung ihrer Wagen die Versicherung gekündigt. Solche Fälle kamen dann ans Licht, wenn die Fahrer in einen Unfall verwickelt wurden und dann Dritte für Verletzungen oder Todesfälle nicht in angemessener Weise entschädigen konnten, weil sie keine Versicherung dafür hatten.

Nicht selten begehen Fahrer, die keine Haftpflichtversicherung haben, nach einem Unfall Fahrerflucht, wobei sie häufig weitere Unfälle verursachen. Deshalb sind viele Experten der Ansicht, daß die Regierung das Versicherungsrecht überarbeiten und in Fällen, wo keine Haftpflichtversicherung besteht, härtere Strafen vorsehen muß. "Die Autoversicherer haben die Verpflichtung, sich für eine Revision des Gesetzes stark zu machen", bekräftigt Cheng Chun-ming vom Institut für Transport.

Verbesserte gesetzliche Bestimmungen im Bereich der Versicherung, intensivere Bemühungen der Behörden um die Einhaltung der Verkehrsregeln und gestaffelte Beitragssätze könnten auf Taiwans Straßen und Autobahnen für mehr Ordnung sorgen. Schon bald wird es den Versicherungen möglich sein, aktiv ein erhöhtes Bewußtsein der Öffentlichkeit für Fragen der Fahrsicherheit durch Medienprogramme für Verkehrssicherheit zu fördern. Doch sorgen sich die Versicherer noch immer um das, was ihnen unter dem Strich bleibt. Solange sie nicht mehr Profite hereinbekommen, so H. C. Chang von Royal Insurance, "können wir es uns einfach nicht leisten, irgendetwas Zusätzliches zur Erhöhung der Verkehrssicherheit zu unternehmen."

(Deutsch von Martin Kaiser)

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